Die Taufe
Die Taufe ist ein Ritus, der im Christentum seit der Zeit des Neuen Testaments und in allen christlichen Konfessionen den Eintritt in das Leben als Christ bedeutet.
Allerdings muss darauf verwiesen werden, dass sich mehr und mehr Menschen aus ganz unterschiedlichen Beweggründen taufen lassen. Aber dennoch ist die Taufe im Eigentlichen die Wandlung vom Geschöpf Gottes zum Kind Gottes und symbolisiert folglich den Werdegang zum Gotteskind.
Einige Kirchen deuten die Taufe als eine Zeremonie, die die Reinigung von religiöser Schuld beinhaltet, beispielsweise die Sünde oder auch Erbsünde. Durch den Prozess der Taufe wird in der persönlichen Erfahrung die Gottesnähe realisiert und die Seele vor Gottes Augen gereinigt. Durch das Übergeben der Taufgeschenke bekunden die Paten, was sie dem Täufling auf diesem Weg wünschen.
Die Taufhandlung kann als Teilhabe an der Sündenvergebung durch Christis Tod verstanden werden. Durch diese Nähe verwirklichen wir eine Eingliederung in den gestorbenen und auferstandenen Christus und folglich die Eingliederung in die kirchliche Gemeinschaft selbst.
Vor allem im evangelikalen Bereich findet sich häufig noch eine ganz andere Analogie zur Taufe: Die Neugeburt zur Gotteskindschaft. Beispielsweise als Voraussetzung zur Nachfolge oder auch Jüngerschaft. Wobei der Akt der Taufe ebenso als rein symbolischer Akt verstanden werden kann. Das bedeutet, dass die Vorgänge nicht bewirkt, sondern lediglich bezeichnet werden.
Aber nicht nur in der Deutung, sondern auch in der Taufpraxis unterscheiden sich christliche Kirchengemeinschaften stark voneinander. In manchen Kirchen ist es Tradition, dass die Kindertaufe am Beginn des christlichen Lebens steht, doch begreifen einige Glaubensgemeinschaften das Ritual eher als Gläubigentaufe. Was durch die Freiheit des Willens und die ureigene Entscheidung zu Gott begründet wird.
Hierbei ist aber zu beachten, dass es weniger eine Frage des Alters ist, sondern viel mehr darum geht, dass die einen jeden Menschen taufen und die anderen nur diejenigen taufen, die ein persönliches Glaubensbekenntnis ablegen können.
Allerdings gibt es auch rein formal bei der Taufhandlung oder auch Taufpraxis starke Unterschiede. So begießen die einen den Täufling mit Wasser, wohingegen in anderen Gemeinschaften der Taufende gänzlich in Wasser eingetaucht oder gar untergetaucht wird. Wobei die Taufformeln in der Praxis ebenso von einander abweichen. Wenn auch nicht ganz so stark.
Denn fast alle Kirchen taufen Auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und nur wenige kirchliche Gemeinschaften taufen – nach dem Vorbild der Apostelgeschichte – Auf den namen Jesus.
Allen Kirchen ist es allerdings gemein, dass dem Täufling Taufgeschenke gemacht werden. Hierbei geht es vor allem darum, die eigenen Wünsche oder auch Hoffnungen symbolisch darzureichen.