Salbung mit Chrisam
Im Artikel über den Ablauf einer Taufe haben wir beschrieben, dass der Täufling mit Chrisam gesalbt wird.
Allerdings erreichten uns in der letzten Zeit viele Nachfragen, was Chrisam überhaupt ist, warum eine Salbung mit Chrisam stattfindet und was die Hauptbestandteile des Heiligen Öls sind.
Deshalb möchten wir in diesem Beitrag alle Fragen zum Chrisam beantworten und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.
Die Salbung mit Chrisam
Chrisam leitet sich vom griechischen Wort χρίω ab, was chríō gesprochen wird. Davon wird chrisma, also Salböl abgeleitet und natürlich auch christos: Der Gesalbte.
Dieses Salböl wird in der christlichen Kirche einerseits symbolisch verwendet, um die Nähe zu Christus selbst zu verdeutlichen, aber gleichermaßen sollen die Gesalbten den Wohlgeruch Christi in der Welt verbreiten. Also die Frohe Botschaft, kurz: Das Evangelium.
Dabei wird Chrisam bei zahlreichen Festen, Sakramenten und Anlässen genutzt.
Der Gebrauch von Chrisam
Man nutzt das Salböl für die folgenden Anlässe:
- Nach der Taufe wird der Täufling mit dem Salböl balsamiert. Aber nur, wenn sich die Firmung nicht gleich anschließt. Dann wird häufig darauf verzichtet.
- Bei der Firmung.
- Bei der Ordination, also der Weihe eines Priesters oder eben Bischofs.
Außerdem werden mitunter Altare oder auch Glocken mit Chrisam balsamiert, um als symbolträchtige Handlung die Nähe zu Christus zu verdeutlichen.
Weiterhin findet das Heilige Öl bei der Salbung von Kranken oder auch Katechumenen (~Taufbewerber) Verwendung, aber ohne die Beimischung wohlriechender Balsame. Man spricht in diesem Kontext von Katechumenenöl oder eben Krankenöl.
Allerdings bilden Chrisam, Katechumenenöl und Krankenöl die drei Heiligen Öle der katholischen und ostkirchlichen Liturgie.
Diese Salböle werden traditionell von einem Bischof in der Kathedrale geweiht, bevor sie Verwendung finden.
Die Bedeutung von Chrisam
Das Salböl steht stellvertretend für den Wohlgeruch Christi. Allerdings symbolisiert es auch Lebensfreude, Gesundheit, Kraft und gleichermaßen Glück.
Der Ursprung dieser Deutung liegt vor allem in den folgenden Psalmen:
Du liebst das Recht und hasst das Unrecht, darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten. Psalm, 45, 8
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher. Psalm 23, 5
[…] und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt und Brot das Menschenherz stärkt. Psalm 104, 15
Myron und Chrisam
Oftmals werden die beiden Begriffe synonym zueinander verwendet. Das ist allerdings ein Fehler.
Myron wird viel aufwändiger „hergestellt“ und findet hauptsächlich in der ostkirchlichen Liturgie, also der orthodoxen Kirche, Verwendung.
Im Gegensatz zum Chrisam kann es nicht „einfach“ beider Eucharistie erstellt werden, sondern wird am Gründonnerstag vom Oberhaupt der Nationalkirche hergestellt und unter Anrufung des Heiligen Geists geweiht.
Es wird allerdings zu einem ähnlichen Zwecke genutzt, nämlich als Salböl des Christentums. Und wird für verschiedene sakramentliche Handlungen eingesetzt, wie etwa die Firmung, die Altarweihe und mitunter sogar für die Taufe.
Zusammensetzung von Chrisam
Das Salböl besteht hauptsächlich aus Olivenöl, dem wohlriechende Balsame beigemischt werden. Dennoch scheiden sich bei der genauen Zusammensetzung die Geister und wahrscheinlich gibt es auch keine einfache Zutatenliste oder eine genaue Rezeptur.
Das Olivenöl wird oftmals mit ätherischen Ölen angereichert. Dabei wurden über die Jahrhunderte ganz unterschiedliche Rezepturen verwendet.
Häufig wurden allerdings Balsam, Zimt, Benzoe, Weihrauch, Orange, Jasmin, Moschus, Ambra, Civet und Bergamotte genutzt, um das wohlriechende Chrisam anzureichern.
Salbung mit Chrisam – Fazit
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel über die Verwendung von Chrisam helfen konnten, auch wenn es nicht in erster Linie um Taufgeschenke ging. Was natürlich die Hauptausrichtung dieser Seite ist und bleibt.
Wir wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute und laden Sie ein, noch ein wenig auf unserem Taufportal zu stöbern. Vielleicht finden Sie ja noch den ein oder anderen Beitrag, der Ihnen weiterhilft.